Das Problem beim verstellten Vergaser ist, dass man nicht weiß, ob man zu fett oder zu mager fährt. Also klebt man mit Panzerklebeband den Einlass am Luftfilterkasten ein kleines Stück ab und sieht was passiert.
Grundabstimmung finden
Teillastbereich abstimmen
Feinabstimmung zwischen 5000-7000 1/min
RD 350 Forst, Niederdom-Vergaser US-Luftfilter: HD#140, LL#30, Nadel
RD 350 Dhaun: 1A2-Vergaser:
Der Ausbau des Düsenstocks ist etwas diffizil. Zunächst schraubt man die Hauptdüse raus. Dann nimmt man eine Messingschraube M5x60 und dreht sie in das Gewinde. Mit leichten Hammerschlägen kann jetzt der Düsestock von der Schwimmerkammerseite nach innen getrieben und ausgebaut werden.
Bild 1: Düsenstock ausbauen Bild 2: Bohrungen Düsenstock
Im Düsenstock sind 8 kleine Bohrungen. Alle müssen schön frei sein.
Eines Tages war der Leerlauf rechts weg. Alles Reinigen und Ultraschallen hatte keinen Erfolgt. Auch von anderer Seite hörte ich oft von diesem Phänomen und es hat recht lange gedauert, bis ich dahinter kam. Schließlich habe ich mir die Pläne des Vergasers besorgt und festgestellt, dass von der Leerlaufdüse ein haarfeiner Kanal in den Ansaugbereich zwischen Gasschieber und Zylinder geht (Bild1, roter Pfeil). Wenn dieser Kanal zu ist, dann hilft auch ein scharfer Druckluftstrahl nichts. Reines Reinigen im Ultraschallbad ist völlig zwecklos.
Bild 3: Vergaser von vorn -- Zylinderseite Bild 4: Vergaser von unten Bild 5: Vergaser von hinten, Luftfilerseite
Boxer Markus aus dem Forum rd350lc.de hat eine Methode entwickelten, gegenüber der das Ultraschallbad zur rein optischen Maßnahme verkommt.
Gespült werden alle Kanäle mit dem wasserlöslichen Reinigungsmittel TEGETRAIL Multi 2000 von Caramba.
Dazu nimmt man eine Spritze und spült Kanal für Kanal durch. Neben dem Reinigungseffekt hat man auch gleich eine Kontrolle, ob die Kanäle wirklich frei sind. Ganz wichtig ist, dass die
Reinigungslösung handwarm und nicht kalt ist. Anschließend noch mal mit klarem Wasser nachspülen und ausblasen, damit auch wirklich alle Reste des Lösungsmittel entfernt sind. TEGETRAIL Multi
2000 ist der stärkste wasserbasierte Fettlöser den ich kenne.
Bevor man mit der Reinigung startet müssen alle Düsen und Schrauben demontiert werden (Leerlaufdüse, Hauptdüse, Düsenstock, Schwimmer, Schwimmerventil, Leerlaufschraube, Leerlauf-Luftschraube)
Dieser Kanal versorgt das Hauptdüsensystem mit Luft. Er beginnt bei den Vergasern 361 xx im Ansaugtrichter (Bild 3, blauer Pfeil) und endet am Düsenstock (Bild1, blauer Pfeil). Spritze wird beim blauen Pfeil Bild3 angesetzt.
Dieses Kanalsystem ist das komplizierteste. Es verbindet die Öffnung im Ansaugtrichter (Bild 3, roter Pfeil) mit der Teillastöffnung (Bild1, orangener Pfeil), der Leerlauföffnung (Bild1, roter Pfeil) und der Leerlaufdüse (Bild2 orangener Pfeil).
3.3 Kraftstoffzulauf
Spritze am Benzinschlauchstutzen und an der Nadelventilöffnung ansetzen.
Das Nadelventil mit der Spitze nach oben halten und mit einer Lupe inspizieren. Dort wo der Kegel abdichtet weist er eine ringförmige Druckstelle auf. Wenn die Druckstelle mit dem Nagel spürbar ist, dann muss das Ventil komplett mit Ventilsitz ausgewechselt werden. Ist die Stelle nur glänzend, dann muss man sehen, ob der Vergaser später dicht ist.
Den Vergaser auf den Kopf stellen, so dass die Wippe auf dem Nadelventil aufliegt ohne einzufedern. Dann sollte es 15 mm +-2,5 mm von der Dichtfläche bis zum Wippenende sein. Gemessen wird
ohne Dichtung. In dieser Position ist die Wippe genau horizontal.
Bild: Schwimmer einstellen.
Diese Prozedur reinigt auch stark verschmutzte Düsen und Düsenstöcke ohne sie zu beschädigen.
Man nehme eine Kupferlitze und ziehe einen einzelnen Kupferdraht heraus. Diesen Draht fädelt man durch die Bohrung die man reinigen möchte. Das Kupfer ist weicher als das Messing und beschädigt die Düsen daher nicht, entfernt aber sicherer als Druckluft die Verschmutzungen.
Bild 7: Reinigung der Luftbohrungen am Düsenstock Bild 8: Aufgefädelte Hauptdüse Bild 9: Aufgefädelte Leerlaufluftdüse
Der Draht wird am besten auf einer Seite in eine Zwinge eingespannt, die andere Seite hält man fest. Jetzt die Düse vorsichtig auf dem Draht hin und her bewegen bzw. auf dem Draht mit dem Finger rollen wir in Bild 9 zu sehen.